Ist Adipositas eine Erkrankung?

Ja, Adipositas (Fettleibigkeit) wird heute eindeutig als Erkrankung anerkannt – und zwar sowohl von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch von vielen nationalen Gesundheitsbehörden, wie z. B. der Deutschen Adipositas-Gesellschaft.

Warum gilt Adipositas als Krankheit?
Chronisch und multifaktoriell: Adipositas entsteht durch ein Zusammenspiel von genetischen, hormonellen, psychischen, umweltbedingten und verhaltensbezogenen Faktoren – nicht nur durch „zu viel Essen“ oder „zu wenig Bewegung“.

Beeinträchtigt die Gesundheit: Adipositas erhöht das Risiko für zahlreiche Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten und Gelenkbeschwerden.

Therapiebedürftig: In vielen Fällen ist eine medizinische Behandlung notwendig – mit Ernährungstherapie, Bewegung, psychologischer Unterstützung, Medikamenten oder auch Operationen.

Warum ist diese Anerkennung wichtig?
Menschen mit Adipositas erfahren oft Stigmatisierung oder werden allein verantwortlich gemacht.

Die Anerkennung als Krankheit fördert den Zugang zu medizinischer Hilfe und kostenerstatteten Therapien.

Sie unterstützt die Entwicklung von Präventionsstrategien auf gesellschaftlicher Ebene.